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Garten-Basics

Der Garten im Hochsommer

Auch, wenn das aktuelle Wetter sich nicht so anfühlt: die phänologische Jahreszeit „Hochsommer” hat im Garten Einzug gehalten. Woran Sie das erkennen? An den reifen Johannisbeeren und an der Blüte der Sommerlinde.
Außer „Gießen”, „Gießen”, „Gießen” stehen Düngen, Mähen, Jäten und Schädlingskontrollen nun regelmäßig auf dem Arbeitsplan. Übrigens: Auch für einen „Last-Minute-Gemüsegarten” ist noch Zeit. Passende Gemüsesorten dafür finden Sie in diesem Beitrag.

Gießen Sie am besten morgens oder abends und verschonen Sie dabei Blätter und Blüten – so vermeiden Sie unangenehme Pilzkrankheiten.

• Um einen dichten, grünen Rasenteppich zu erhalten, ist regelmäßiges Rasenmähen wichtig. In unseren Breiten empfiehlt es sich, einmal wöchentlich zu mähen. Ideal ist eine Schnitthöhe von 4–6 cm. Wer tiefer mäht, fördert die Entstehung von Moos, wer seltener mäht und den Rasen zu hoch wachsen lässt, entfernt beim Schnitt viel Blattfläche, was wiederum die Regeneration erschwert. Mähen Sie nicht, wenn das Gras regennass ist. Während sommerlicher Dürrezeiten mäht man seltener, um ein Austrocknen des Rasens zu verzögern.

• Blühende Beet-, Balkon- und Kübelpflanzen wie Fuchsien, Pelargonien, Strauchmargeriten, Dahlien … sollten Sie regelmäßig durchputzen. Bei dieser Arbeit entfernen Sie Verblühtes, Früchte und Samenstände. Auch, wenn es nur schwer zu glauben ist: Pflanzen blühen nicht, um uns Freude zu bereiten – sie blühen eigentlich, um ihre Art zu erhalten und sich durch Samen zu vermehren. Geben wir ihnen Gelegenheit, nach erfolgter Befruchtung die Früchte reifen zu lassen, sehen sie keine Notwendigkeit mehr, weitere Blüten zu bilden. Entfernen Sie die verblühten Blüten und ev. vorhandene Früchte, regen Sie die Pflanze an, wieder Blüten zu bilden.

Flüssig düngen: Blühen und Wachsen verbraucht Energie. Diese muss während der Sommermonate wöchentlich nachgeliefert werden – am besten auch dann, wenn Sie bei der Pflanzung Langzeitdünger verwendet haben. Besorgen Sie sich einen ausgewogenen Blütenpflanzendünger, für optimale Versorgung. Die meisten Arten kommen mit einer wöchentlichen Düngegabe von 0,2 % gut zurecht.

Gemüse pflanzen „in letzter Minute”? Ja, auf jeden Fall! Auch im Juli ist es noch nicht zu spät, mit einem Gemüsegarten anzufangen. Es gibt einige raschwüchsige Arten, die – jetzt gepflanzt – in dieser Saison noch Ertrag bringen: Buschbohnen (‘Maxi’, ‘Helios’ , Wirsing (‘Violaceo di Verona’ , Kohlrabi (‘Blaro’ , Chinakohl (‘Granaat’ , Feldsalat (‘Vit’ , Zucchini, Mangold (‘Jessica’, ‘Walliser’ , Radieschen (‘Eiszapfen’, ‘Parat’, ‘Rudi’, ), Asia-Pflücksalate, Tomaten (für Aussaat zu spät – nur Topftomaten noch sinnvoll), Rote Rüben, Grünkohl …

• Sie sind ca. 1 cm lang, dunkelgrau gefärbt und nachts unterwegs: Dickmaulrüssler.

Die ungebetenen Gäste knabbern an Blättern von Kirschlorbeer, Rosen, Efeu, Buchs, Fuchsien oder Rhododendron, Clematis, Kübelpflanzen und Stauden … Sie erkennen das Schadbild an den buchtartigen Fraßspuren. Die Käfer selbst sind nur nachts unterwegs und richten abgesehen von den unschönen Fraßschäden nicht viel an. Das größere Problem sind ihre Larven (weiß mit braunem Kopf), die sich jetzt im Boden befinden und die Wurzeln unserer Pflanzen anfressen. Starkes Auftreten von Rüsselkäfer-Larven kann sowohl im Garten als auch auf Balkon und Terrasse zum Totalverlust der Pflanzen führen!

Die Dickmaulrüssler-Larven bekämpfen Sie am erfolgreichsten mit Nematodenpräparaten, die mit dem Gießwasser ausgebracht werden.

Zur Bekämpfung erwachsener Käfer werden spezielle biologische Käfer-Bekämpfungsmittel angeboten. Alternativ können Sie auch abgeschnittene Eibenzweige in einen Tontopf füllen und diesen über Nacht mit der Öffnung nach unten auf die Erde stellen. Eibenzweige ziehen Dickmaulrüssler nahezu magisch an. Sie wollen den Topf tagsüber gar nicht verlassen und können damit eingesammelt und anschließend vernichtet werden. Wiederholen Sie das Ritual so oft, bis keine Käfer mehr in die Falle tappen.