Der Garten im Frühherbst – was jetzt zu tun ist
Haben Sie bei einem Spaziergang schon blühende Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) entdeckt? Dann ist in Ihrer Region der Frühherbst eingezogen. Kalte Nächte und auf den Bergen sogar schon die ersten Schneefälle sind die Vorboten der kalten Jahreszeit. Morgen- und Hochnebel sorgen für hohe Luftfeuchtigkeit. Tagsüber hat die Sonne noch genug Kraft, um uns mit warmen Temperaturen zu erfreuen. Wir haben einige Tipps für Ihren erfolgreichen Garten-Frühherbst gesammelt.
• Eine Herbstpflanzung ist in Gebieten mit milden Wintern und trockenen Sommern ideal: Tau und Nebel, der in manchen Regionen sogar anhält, bis Mittagssonne und Herbstwind ihn „wegtrocknen”, sowie kräftige Niederschläge sorgen jetzt für anhaltende Bodenfeuchtigkeit. Diese bietet Stauden und Gehölzen, die im Herbst gepflanzt werden, die ideale Umgebung, um an ihrem neuen Standort vor dem Winter noch einzuwurzeln. So etabliert, hat die Pflanze im folgenden Frühjahr gute Startvoraussetzungen.
Mit dem im Herbst, milden Winter und Frühjahr entstandenen Feinwurzelgeflecht kann die Pflanze viel Feuchtigkeit aufnehmen und ist in den Sommermonaten gut vor Austrocknung geschützt.
• Tulpen, Narzissen und andere frühlingsblühende Blumenzwiebeln werden jetzt gepflanzt. Die Blumenzwiebel sollte doppelt so tief in die Erde kommen, wie die Zwiebel hoch ist. Der ideale Pflanzabstand ist der doppelte oder dreifache Zwiebeldurchmesser. Zum Schutz vor gefräßigen Wühlmäusen pflanzen Sie die Zwiebeln in Drahtkörbe.
• Düngen Sie Gehölze nicht mehr, denn neue Austriebe können dieses Jahr nicht mehr verholzen und würden bei Frost massiv geschädigt.
Manchmal wird eine Kalium-Düngung im Herbst empfohlen. Dies gilt allerdings nur dann, wenn in Ihrem Garten bei einer Bodenuntersuchung Kalimangel festgestellt wurde. Krautige, nicht verholzende, mehrjährige Pflanzen – dazu gehören die meisten Stauden – können Sie in diesem Fall mit einer Kali-Düngung (K+ Dünger) unterstützen. Kalium fördert die Festigkeit des Pflanzengewebes und schützt vor Frostschäden. Der Dünger sollte so wenig Stickstoff und Phosphor wie möglich enthalten. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Gärtner beraten.
• Rasen wird im Herbst nicht mehr so stark beansprucht, wie in der warmen Jahreszeit. Daher eignet sich der Frühherbst gut, um neue Rasenflächen anzulegen oder Ausbesserungsarbeiten an beanspruchten Stellen Ihres vorhandenen „grünen Teppichs” vorzunehmen. Die Samen keimen noch vor dem Winter.
Lockern Sie den Boden gut auf, entfernen Sie Steine und Wurzelreste. Unregelmäßige Kanten werden mit dem Spaten glatt abgestochen. Nützen Sie für die Aussaat windstilles Wetter. Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig und harken Sie es vorsichtig oberflächlich (1 cm tief) ein. Danach wird die Rasenfläche angewalzt oder „angetreten” und mit feinem Wasserstrahl gut eingegossen. Schützen Sie die Samen durch „Flatterbänder” an Stäben vor Vogelfraß. Im Fachhandel bekommen Sie Kombi-Sets mit Saatgut und Depotdünger. Diese Sets sind so konzipiert, dass der Dünger die Nährstoffe erst nach der Keimung freigibt und die jungen Gräser optimal mit einer Startdüngung versorgt.
• Bereiten Sie den Überwinterungsraum für Ihre Kübelpflanzen jetzt auf seinen Wintereinsatz vor.
Für alle Kübelpflanzen gilt, dass sie so lange wie möglich draußen bleiben, aber vor dem ersten Frost in ihr Überwinterungsquartier einziehen sollen.
Laubabwerfende (sommergrüne) Pflanzen wie Fuchsien werden knapp vor dem ersten Frost um ein Drittel ihrer Trieblänge zurückgeschnitten. Die verbliebenen Blätter können Sie entfernen. Falls Sie die Pflanzen in einer Gärtnerei überwintern, wird sie dort meist mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, denn oft überwintern in Rindenritzen und in der Erde Eier oder Larven hartnäckiger Schädlinge. Auch Rostpilze bilden Überwinterungssporen, die lange Monate abwarten, bis sie im Sommer keimen und sich wieder weiter verbreiten.