Pfaffenhütchen-Gespinstmotte. Foto © GartenAkademie.com
Pflanzenpflege

Grausig: Pfaffenhütchen nicht wiederzuerkennen?

Ihr Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist nicht mehr wiederzuerkennen? Der Anblick – GESPENSTISCH: Als kahles Gerippe steht es vor Ihnen – über und über mit zeltartigen Gespinsten bedeckt. Zwischen den dicht gesponnen Geweben finden sich zahlreiche dunkle Kotkügelchen.

 

 

Bei genauerer Betrachtung entdecken Sie vielleicht Gruppen cremefarbener Raupen mit schwarzen Punkten und schwarzem Kopf. Dann haben Sie die Übeltäter gefunden: die Raupen der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte.

 

 

Wenn Sie die Raupen rechtzeitig entdecken, bevor der ganze Strauch kahl gefressen ist, reicht es, die Gespinste mit den Raupengruppen herauszuschneiden und sie zu vernichten. Falls die Raupen ihr Werk schon abgeschlossen haben, vernichten Sie so viele wie möglich, bevor sie sich verpuppen und als Gespinstmotten weiter vermehren.

Da das Kahlfressen meist im Mai stattfindet, erholen sich die Sträucher wieder gut von dieser schaurigen Heimsuchung und nützen den Johannistrieb im Juni, um neu auszutreiben. Bei starkem Befall können Sie Bacillus thuringiensis einsetzen – Sie erhalten biologische Raupenspritzmittel z. B. bei Biohelp oder Neudorff. Die Behandlung rentiert sich allerdings nur bei Obstgehölzen und dann, wenn die Raupen noch nicht eingesponnen sind, denn die dichten, mehrschichtigen Gespinste halten Spritzmittel von ihren Bewohnern sicher fern.

Andere Arten der Gespinstmotten (Yponomeutidae) befallen Obstgehölze wie Apfel, Pflaumen und Kirschen, wo sie beträchlichen Schaden anrichten können. Auch Traubenkirsche und sogar Sedum sind vor den gefräßigen Raupen nicht sicher.

Wer sich genauer in die Materie „einlesen” möchte, dem empfehle ich das hier zum Download angebotene Merkblatt zur Gespinstmotte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.