Fensterschmuck mit Hängepetunien © GartenAkademie.com
Balkon & Terrasse

Balkonblumen-Pracht

Nun ist sie da – die Zeit der üppig blühenden Balkonblumen und des prächtigen Fensterschmucks. Wer kennt sie nicht, die Bilder aus den Hochglanz-Gartenmagazinen: Das Surfinien-Blütenmeer hängt über einen Meter lang am Fensterbrett, Pelargonien können ihre prall gefüllten Blütendolden kaum noch tragen. Wo man hinsieht, erfolgreiche Hobby-Balkongärtner. Nur am eigenen Balkon will’s nicht so richtig klappen. Gut, vielleicht war es wirklich das Wetter oder der arme Nachbar hat mal einen Tag auf die Urlaubsverpflegung vergessen. Ganz ehrlich? Das Wetter ist nur selten schuld …

Wer seine Pflanzen so erfolgreich kultivieren möchte, muss schon von Anfang an alles richtig machen. Und diesen Anfang machen Sie in der Gärtnerei, wenn Sie die Pflanzen für Ihre Balkonkästen standortgerecht zusammenstellen, die passende Blumenerde wählen und schließlich auch noch an den idealen Dünger denken.

Die perfekte Paarung

Gemischte Pflanzungen liegen absolut im Trend. Dabei werden nicht nur Blütenpflanzen kombiniert – auch attraktive, blattzierende Arten mischen sich immer häufiger unter die blühenden Kollegen. Achten Sie bei der Kombination darauf, dass alle Pflanzen, die zusammen in ein Gefäß gepflanzt werden, in etwa die gleichen Ansprüche an den Standort stellen. Besonders wichtig ist das dann, wenn Starkzehrer wie die beliebten Surfinien mit von der Partie sind – sie brauchen die ganze Saison über eine sehr gute Nährstoffversorgung. Kombiniert man solche Starkzehrer mit genügsameren Arten im gleichen Gefäß, bedienen sich die hungrigen Pflanzen reichlich am Nährstoffangebot, während für die anderen nicht viel bleibt. Wie in der Natur übertreffen die Starken die Schwachen und bald bleiben von den unterlegenen Pflänzchen nur noch ein paar Stängel mit mickrigen, blassen Blättchen.

Fensterschmuck mit Hängepetunien © GartenAkademie.com
Hängepetunien an Straßenlaternen in London © GartenAkademie.com
Fensterschmuck mit Hängepetunien © GartenAkademie.com
Fensterschmuck mit Hängepetunien © GartenAkademie.com
Balkonkästen mit Hängepetunien und Hängepelargonien © GartenAkademie.com
Tankstelle – Balkonkästen mit Hängepetunien © GartenAkademie.com
Gemischte Balkonkästen mit Hängesurfinien, Tagetes und Kapuzinerkresse © GartenAkademie.com

Starkzehrer im Balkonblumensortiment sind z. B. Hängepetunien (Petunia-Cultivars, ‘Surfinia’-Sortengruppe), Zauberglöckchen (Calibrachoa ×hybrida, z. B.‘Million Bells’ , Zweizahn/Goldmarie (Bidens ferulifolia), Pelargonien (Pelargonium-Peltatum-Cultivars, Pelargonium-Zonale-Cultivars), Fuchsien (Fuchsia-Cultivars). Diese Arten müssen während der Blütezeit wöchentlich gedüngt werden. Da von diesen Pflanzen viele Blütenfarben angeboten werden, erzielen Sie mit einer Kombination mehrerer Farben der gleichen Art meist die besten Erfolge.

Zu den genügsameren Balkonblumen gehören Fleißige Lieschen (Impatiens walleriana), Goldlack (Cheiranthus cheiri), Kapaster (Felicia amelloides) u. v. m. Auch im Sommer kommen diese Pflanzen mit einer Düngergabe im Abstand von zwei Wochen gut zurecht.

 

Das Substrat ist die halbe Miete …

Sind die Pflanzen besorgt, fehlt noch die richtige Balkonblumene-Erde. Beim Kauf können Sie sich bereits für ein Produkt mit Langzeitdünger entscheiden. Das erspart zwar nicht das flüssige Nachdüngen in regelmäßigen Abständen, aber die Pflanzen erhalten eine langfristige Grundversorgung und müssen auch dann nicht verhungern, wenn Sie ein paar Tage auf Urlaub sind und das Gießen verantwortungsvollen Nachbarn überlassen. Pro Ein-Meter-Kasten benötigen Sie etwa 30 Liter Substrat. Viele umweltbewusste Gartenfreunde versuchen, auf Torfprodukte zu verzichten und greifen eher zu den als „torffrei” gekennzeichneten Alternativen. Auch qualitativ hochwertigen Erden können Sie Komposterde beimengen. Manche  Kommunen bieten zu günstigen Konditionen reifen Kompost an – erkundigen Sie sich bei Gelegenheit, wenn Sie das „Schwarze Gold der Gärtner” nicht sowieso im eigenen Garten produzieren.

 

Balkonkästen bepflanzen – Schritt für Schritt

  • Kontrollieren Sie zu Beginn, ob die Kästen Abzugslöcher haben. Das Verstopfen dieser Löcher können Sie verhindern, indem Sie einige Tonscherben darüber legen.
  • Füllen Sie den Kasten bis zur Hälfte mit Erde. Nun kann Hornspäne eingearbeitet werden. Gut eine Handvoll dieses organischen Naturdüngers auf einen Meter verteilt, löst sich in den nächsten Wochen auf und versorgt die Blumen langfristig mit Stickstoff.
  • Nun arrangieren Sie die Pflanzen. Hängende Arten werden an der Vorderkante etwas schräg nach vorne gepflanzt, stehende versetzt in einer gedachten „zweiten Reihe“ im Hintergrund. Für einen Ein-Meter-Kasten benötigen Sie ca. sieben bis neun Pflanzen. Denken Sie bei der Pflanzenauswahl auch gerne etwas „egoistisch”, denn von den stehenden Arten in der zweiten Reihe sehen Sie meist mehr, während die hängenden den Passanten gefallen.
  • Füllen Sie den Bereich zwischen den Pflanzen mit Erde bis auf einen Gießrand von ca. 3 cm auf und drücken Sie das Substrat rund um die Wurzelballen und in den Kastenecken fest. Nach der Bepflanzung werden die Pflanzen durchdringend angegossen.
  • Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an den Standort im Freiland und setzen Sie sie in den ersten Tagen nicht der prallen Sonne aus.